Renate und Roland Häusler - „ Der deutsche Bauch erholt sich auch….“

Musikalische Geschichtsstunde für die Seele

Guxhagen. Am Samstag, den 16.03.2019 waren Renate und Roland Häusler auf Einladung des Vereins „Kult-Uhr-Zeit“ in der ehemaligen Synagoge in Guxhagen mit ihrem Programm „ Der deutsche Bauch erholt sich auch….“ (aus dem Film „Wir Wunderkinder“ von 1958,  Lied vom Wirtschaftswunder, gesungen von Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller) mit Liedern und Informationen von den Anfängen unserer Republik zu Gast.

Es handelte sich hierbei um ein Benefiz- Konzert, der Eintritt war frei, nach dem Konzert wurde um Spenden gebeten, die Einnahmen daraus werden von der Familie Häusler an die „Stiftung Adam von Trott / Imshausen e.V.“ gespendet.

Die Synagoge war voll besetzt mit über 70 Gästen, die erwartungsvoll und gutgelaunt dem Konzert lauschten.

Mit dem Lied „Wenn in Capri die rote Sonne im Meer versinkt“  von Rudi Schurike aus dem Jahr 1943 begannen Häuslers ihr Konzert und begleiteten sich dabei mit Gitarre, Geige und Mandoline selbst. Zu jedem Lied bzw. jedem besonderen Ereignis gab es Informationen aus der Geschichte unserer Republik, so zu Beispiel zu dem o.g. Lied. Denn dieses Lied war damals in Deutschland verboten, es durfte von den Rundfunkanstalten nicht gespielt werden, weil die Amerikaner zu der Zeit bereits auf Capri gelandet waren.

Weiter ging es mit Schlagern und Liedern, die jeder kannte und mitsingen konnte, wie z.B.  „Pack die Badehose ein“ oder mit der böhmischen Polka „Anneliese“, das aus der Zeit stammt, als Millionen Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten und in Deutschland eine neue Heimat fanden und damit auch die Musik prägten.

Gewürzt wurde das Konzert mit kleinen Geschichten und Zitaten aus der Geschichte unseres Landes,  entnommen u.a. aus dem Buch: „Aus dem Papierkorb der Weltgeschichte“, das die Zuhörer oft zum Lachen brachte, aber auch manchmal zum Nachdenken.  

Schlager aus der Zeit, als Deutschland viele Gastarbeiter hatte, wie z.B. „Zwei kleine Italiener“ wurden genauso von allen mitgesungen, wie „Schuld war nur der Bossanova“ oder „Itzy Bitzy Teenie Weenie“.

Es machten allen Zuhörern sichtlich Spaß, den Geschichten und Liedern zu lauschen und mitzusingen oder die Melodien mit zu summen.

Am Ende des Konzerts gab es stehende Ovationen für die Künstler und eine tolle Zugabe.

So ging ein wunderbarer Abend zu Ende und alle Besucher verließen die Synagoge mit einem Lächeln der Erinnerung an vergangene Zeiten auf den Lippen.



Text entnommen aus dem Flyer der Stiftung Adam von Trott: 

Die Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V., 1986 errichtet zum Gedenken an den Widerstandskämpfer Adam von Trott zu Solz, bietet einen Ort für Dialog und Reflexion. Sie verfolgt das Ziel, den geschichtlich bedeutsamen, in der Mitte Deutschlands - zwischen Kassel, Fulda und Eisenach - gelegenen Ort Imshausen als Zentrum für Begegnung von Menschen verschiedenster Herkunft und Prägung zu erhalten und weiter zu entwickeln.

Adam von Trott zu Solz ist erst 35 Jahre alt, als er am 26. August 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet wird – nur wenige Wochen nach dem missglückten Attentat auf  Hitler am 20. Juli. Der Staat „ist zur Willkür geworden“ hatte er bereits als junger Jura-Student zu Beginn des NS-Regimes 1933 an seinen Vater geschrieben. Was für ihn wichtig ist, sind eigenes Denken und eine tief empfundene politische Verantwortung.



(MEM)




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